Gegen das Vergessen

27.03.2017

Gegen das Vergessen

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ (Talmud)

Jüdische Großfamilie aus Israel besucht die Konrad-Duden-Schule

 Seit nunmehr 20 Jahren erinnert das Projekt Stolpersteine europaweit an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgter, Homosexueller, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer im Nationalsozialismus. In Bad Hersfeld sind 75 Stolpersteine für ehemalige jüdische Hersfelder Bürger verlegt worden.

Am 16.03.2017 verlegte der Künstler Gunter Demnig neue Stolpersteine zur Erinnerung an die dort einmal ansässige Hersfelder Familie Landsberg vor dem Haus Vogelgesang 7. Im Rahmen dieser Ehrung waren 19 Enkel und Urenkel von Rini Landsberg extra von Israel angereist, wobei die Konrad-Duden-Schule eine besondere Rolle während  ihres Aufenthalts einnehmen sollte.

Zum einen stellten die Mitglieder der Theater-AG Kurzbiographien der Personen hinter den Stoplersteinen vor. Zum anderen lud die Schulleiterin Frau Hofmann die Gruppe in die Schule ein und zeigte die vielfältigen Verknüpfungspunkte zwischen Schul- und Familiengeschichte. Wobei insbesondere die Gedenktafeln der Opfer der Shoa und der Weltkriege die Grundlage vertiefter Diskussionen bildete, denn vier Söhne von Frau Reni Landsberg hatten hier bei uns die Schule besucht. Schulleiterin Hofmann überreichte den Enkeln und Urenkeln eine Zeugniskopie aus dieser Zeit. Großmutter Rini Landsberg und ihr Sohn Jacob, der am 03.03.1922 in Hersfeld geboren wurde und ebenfalls Schüler des Hersfelder Gymnasiums gewesen war, konnten sich allerdings vor den Verfolgungen der Nazis nicht in Sicherheit bringen und wurden 1941 bzw. 1942 ermordet.                      

Neben vielen neuen Hinweisen zur Familiengeschichte und zur Geschichte des Hersfelder Gymnasiums erhielten die Gäste außerdem einen Einblick in das Konzept der Hessischen Kulturschulen und deren vielfältige Schwerpunkte.

Die an diesem Gedenktag teilnehmenden Schülergruppen der Konrad-Duden-Schule durften vielfältige neue Erfahrungen sammeln. Letztendlich merkten sie sehr schnell, dass solch ein kultureller Austausch keine Pflichtveranstaltung ist, sondern von Freundschaft, Toleranz und dem Respekt an die Erinnerung geprägt ist.

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Dr. Grasser (Projektleitung AG Öffentlichkeit)