Polit-Profi an der Konrad-Duden-Schule

11.10.2022

Die KDS empfängt einen politischen Profi aus dem hessischen Landtag. Die Abgeordnete Tanja Hartdegen von der SPD bereicherte einige Abschlussklassen mit Wissen über die Europäische Union und den Alltag einer Politikerin. Der Anlass ihres Besuches war der Europatag, der im Mai stattfand. Unter diesem Motto gab sie mit Hilfe einer Präsentation den Schülern einen Einblick in die Aufgaben der Europäischen Union und deren Akteure sowie wichtige Intuitionen, die dabei helfen, dass „Europa“ funktioniert.

Sie berichtete von ihrer Person. Frau Hartdegen ist Juristin, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Schenklengsfeld. Ihr Interesse für Politik wurde durch die Kommunalpolitik geweckt. In den Landtag zog sie als sie Stellvertreterin von Torsten Warnecke ein, der nach seiner Wahl das Amt als Landrat unseres Landkreises annahm. Als Politikerin beschäftigt sich Frau Hartdegen mit dem Rechtsbereich. In diesem Zuge besuchte sie viele Strafanstalten, um die Probleme der Menschen dort kennenzulernen und schwere Situationen einfacher zu gestalten.

Auf die Frage, wie denn ihr Alltag aussehe, beschrieb sie ihn wie folgt: „Ich habe zwei Büros. Eines in Wiesbaden und eines hier im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Zwischen denen muss ich in der Woche häufig pendeln. Wenn ich Plenum Sitzungen habe, bin ich für drei Tage in Wiesbaden. Dies passiert alle drei bis sechs Wochen. Normalerweise wäre ich abends gerne zu Hause. Dennoch bin ich dann für meinen Landkreis bei wichtigen parteiinternen Veranstaltungen.“

Neben Persönlichem interessierte die Schüler auch ihre Meinung zu weltweiten Themen. Eine der Fragen war: „Was halten Sie denn von der Digitalisierung der Schule?“ Nach dieser Frage kam eine ehrliche und offene Antwort: „Ja, da sind die Schulen nicht ganz so gut aufgestellt und dies ist wirklich ein diskutables Thema, wobei natürlich auch hier ein kleiner Fortschritt zu erkennen ist.“ Zur Verbesserung schlug sie vor, dass es mehr ausgebildete Lehrkräfte geben solle, die natürlich erst dann zu finden sind, wenn es einen Fortschritt in den Schulen gibt.

Die Schüler wollten natürlich auch auf die aktuelle Lage in Europa Antworten auf ihre Fragen hören. Dazu wurden Aspekte des Ukrainekriegs lange und ausführlich besprochen. Die für die Schüler wichtigsten Fragen zu diesem Thema waren: Warum setzt die SPD sich so stark für die Ukraine ein und für andere Länder nicht? Und wieso haben die ukrainischen Bürger so viele Freiheiten im Gegensatz zu anderen Flüchtlingen?

Nach diesen Fragen war die Zeit mit Frau Hartdegen schnell wieder vorbei. Sie verabschiedete sich mit einem Appell: „Bitte denkt daran: Politik heißt, Kompromisse eingehen, deshalb kann nicht alles immer sofort passieren.“

Nach dem Besuch äußerten sich viele Schüler sehr positiv. Frau Hartdegen sei sehr ehrlich und offen. Man dachte, sie würde für ihre Partei werben, was sie aber nicht tat. Sie blieb sachlich und sehr interessiert an den Fragen der Schüler. Ihr Auftritt vor wirkte sehr authentisch und selbstbewusst.

Herr Engel, der die Veranstaltung organisiert hatte, bedankte sich stellvertretend für die Konrad-Duden Schule bei Tanja Hartdegen und wünschte ihr alles Gute.

Text: Lea Schäfer

Fotos: Andi Dzeladini