Fachtagung Kulturschulen Hessen in Bad Hersfeld

02.12.2019

Kürzlich war die Konrad-Duden-Schule Gastgeber der 20 hessischen Kulturschulen.
Schulleiterin Susanne Hofmann begrüßte im Wortreich Vertreterinnen und Vertreter aus ganz
Hessen zu dem jährlichen Fachaustauschtag, an dem die Praktiker Erfahrungen und Ideen
mitteilen können. Shirin Hejazi aus der Klasse G8.1 lud die Zuhörerinnen und Zuhörern mit
ihrem Brief an das Glück, der sie zur Preisträgerin beim Tag der Handschrift gemacht hatte,
zur Reflexion ein.
Ministerialrat Marcus Kauer, für die kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium
zuständig, hielt das Impulsreferat der diesjährigen Fachtagung mit Hilfe seiner mitgebrachten
Stimmgabel. Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass kulturelle Praxis den Schülerinnen
und Schülern wichtige Kompetenzen vermittle, um den komplexen Anforderungen der
modernen Welt zu begegnen.
Der Erfolg bedeute in vielen Bereichen, sich vom linearen Denken hin zu einer non-linearen
Vorgehensweise zu entwickeln, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolge. Dabei solle von der
passenden Gestaltung von Unterrichtsräumen bis hin zur Materialbereitstellung die
Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler wertgeschätzt und gefördert werden. Kauer
schloss seinen Vortrag mit Blick auf die Stimmgabel: „Die Stimmgabel beginnt dann zu
klingen, wenn man ihr einen Impuls gibt.“ Dies gelte gleichermaßen für die Wirkungsweise
der kulturellen Bildung.
Marcus Kauer betonte, dass die an den hessischen Kulturschulen entwickelte pädagogische
Praxis inzwischen große Aufmerksamkeit in vielen deutschen Bundesländern genießt,
zugleich gibt es Anfragen von europäischen Nachbarländern, das Hessische
Kultusministerium war außerdem in dieser Frage zu Fachtagungen nach China eingeladen.
Nach der gemeinsamen Eröffnung fanden zunächst Workshops zu „Stop Motion“,
„Redewendungen und Sprichwörter“, „Nachrichten“, „Tanz und Bewegung“ sowie „Respekt
und Wertschätzung“ statt. Hinter den Workshops steht einer der zentralen Gedanken der
Kulturschulen, in allen Fächern kreative Methoden zu etablieren und damit mehr Raum für
Kunst und Kultur zu schaffen, um andere Lernzugänge zu gewährleisten, die tiefergehendes
Lernen ermöglichen.
Am Nachmittag wechselte die Tagung in die Konrad-Duden-Schule, um sich in mehreren
Fachgruppen über gelungene Unterrichtsbeispiele und Rahmenbedingungen intensiv
auszutauschen. Im Zentrum des Interesses standen an der KDS die Naturwissenschaften,
deren Weiterentwicklungen im Rahmen von Kulturschule Hessen Anlass für die
Auszeichnung MINT-freundliche Schule digital gewesen waren. Weiter reichte das Spektrum
von der kulturellen Bildung in den neuen Sprachen bis hin zum „Kulturschulpass“, einem an
der Konrad-Duden-Schule exemplarisch entwickelten Lernportfolio für Schulen mit
entsprechendem Schwerpunkt.
Die Konrad-Duden-Schule, eine der ersten Kulturschulen Hessens, fördert in ihrem
Unterricht die kulturelle Bildung als Mittel, um sich komplexe fachliche Inhalte zu erschließen,
und stellt sich damit in die humanistische Tradition der ganzheitlichen Bildung.
Kolleginnen und Kollegen von fern und nah freuten sich über die Möglichkeit zum Austausch
über Unterrichtsinhalte und über die interessanten Möglichkeiten, die das Museum wortreich
anbietet.
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Ministerialrat Marcus Kauer vom Hessischen Kultusministerium bezeichnete die
Kulturschulen als hessischen Exportschlage. Anfragen gibt es aus fast allen Bundesländern
und dem europäischen Ausland.